Geschichte

Die Anfänge

Der Dorflift in Pichl-Gsies wurde im Jahr 1980 von der Skiliftgesellschaft Pichl GmbH unter Präsident Hubert Oberarzbacher eröffnet. Die ersten Jahre waren von Höhen und Tiefen gekennzeichnet, und bereits 1988 stand der Skilift kurz vor der Schließung, da er in enorme finanzielle Turbulenzen geraten war. Verhindert werden konnte das Aus nur durch das beherzte Eingreifen des ehemaligen Finanzexperten Paul Mayr, der im Jahr 1993 kurzerhand eine neue Firma gründete, mit der er sich für das Fortbestehen des Liftes einsetzte. So investierte der Pichler Liftpionier jedes Jahr erhebliche Summen und Arbeit in den Dorflift und hielt trotz aller Schwierigkeiten an seinem Vorhaben fest ­– vor allem für die Kinder und Familien des Dorfes.

"Finanza Paule"

Am 19. November 2002, stets bemüht um das Weiterbestehen des Skiliftes, überließ Mayr ihn dem Sportverein SSV Pichl/Gsies zu dem symbolischen Preis von € 1. Der „Finanza-Paule“, so sein Spitzname, blieb dem Skilift Pichl noch lange treu: Viele Jahre über war er noch als Liftwart tätig und dabei immer für den einen oder anderen Plausch mit den einsteigenden Skifahrern zu haben.

 

Nach 15 Jahren Tätigkeit übergab der SSV Pichl/Gsies im Herbst 2017 dem Amateursportverein Pichl/Gsies Ski unter Präsident Paul Ladstätter die Führung des Dorfliftes.

Eine neue Ära

2020 standen erneut die alle zehn Jahre fällige Überprüfung und Wartung an, die den Amateursportverein vor außerordentliche Kosten stellten und für den Skilift kaum tragbar gewesen wären. Nach reiflichen Überlegungen und ausführlichen Beratungen mit dem Ingenieur Gasser und den zuständigen Behörden und Landesämtern beschloss der ASV Pichl/Gsies Ski, die Aufstiegsanlagen noch innerhalb 2020 zu erneuern, um großzügige Fördermittel in Anspruch nehmen zu können, deren Verfügbarkeit über die nächsten Jahre hinweg nicht gesichert wäre. So wird das Projekt zu einem großen Teil über öffentliche Gelder gefördert und auch von der Gemeinde Gsies mit einem Beitrag unterstützt. Darüber hinaus stellen die Eigentümer nicht nur ihren Grund und Boden zur freien Verfügung, sondern haben auch den Neubau der Liftanlage stets kooperativ begleitet, was alles andere als selbstverständlich ist. Ohne ihre Bereitschaft, jahrelange Unterstützung und Mithilfe gäbe es den Dorflift nicht.

 

Bei der Entscheidung, das Projekt durchzuführen, kamen auch ein breites öffentliches Interesse, die soziale Bedeutung des Liftes für die Dorfbevölkerung und die geografisch günstige Lage, die eine frühe Beschneiung und Präparierung der Skipisten begünstigt, zum Tragen: Der Skilift in Pichl wird vor allem von Kindern, Trainingsgruppen und Familien aus der direkten Umgebung genutzt. Durch den Zusammenschluss mit dem Verbund Dolomiti Superski im Jahre 2014 und der Gründung der Skischule 2018 erlebte der Pichler Dorflift einen deutlichen Aufschwung und zählte an Spitzentagen über 4.000 Liftfahrten.

Nach der Genehmigung des Projekts im Februar 2020 durch die zuständige Baukommission und der Einholung aller notwendigen Landesgutachten begannen Anfang Juli die Bauarbeiten. Die Firma Brunner und Leiter übernahm dabei die Holzschlag- und Erdbewegungsarbeiten. Das Projekt sieht eine 486,76 m lange Lifttrasse, eine Förderleistung von 720 Personen pro Stunde und ca. 1.300 m befahrbare Piste vor. Dafür wird die bestehende Skipiste Pichl I um 250 m erweitert, wodurch sie eine Gesamtlänge von ca. 700 m und optimale Bedingungen für Skifahrer jeder Art erreicht. Neben der neuen Aufstiegsanlage wird eine Trainingspiste angelegt, deren steile Hanglage ideales Gelände für anspruchsvolle Profifahrer und Ski-Nachwuchstalente bietet. Des Weiteren sind eine Piste für Skianfänger sowie ein Snowpark auf dem flachen Gelände links neben der Aufstiegsanlage geplant.

Auf der Zielgeraden

Die Arbeiten wurden Ende November abgeschlossen. Danach wurde umgehend mit der Beschneiung der Pisten begonnen, die traditionell von freiwilligen Helfern durchgeführt wird.

 

Ein großes Dankeschön an die Grundbesitzer für die überaus gute Zusammenarbeit, an die vielen Ehrenamtler und Freiwilligen für ihren wertvollen Beitrag und an alle, die sich in den letzten Jahren für den Erhalt des Pichler Liftes eingesetzt haben.